Hat Trump Kriege geführt? Faktencheck
Die Behauptung, dass Donald Trump Kriege geführt hat, ist eine komplexe Frage, die eine gründliche Untersuchung der Fakten erfordert. Während Trump während seiner Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten in verschiedene militärische Konflikte verwickelt war, ist es wichtig, zwischen militärischem Engagement und einer Kriegserklärung zu unterscheiden.
Militärische Aktionen unter Trump
1. Fortsetzung des Afghanistankrieges: Trump übernahm 2017 die Verantwortung für den Krieg in Afghanistan, der bereits seit 2001 andauerte. Er setzte jedoch Truppen zusätzlich ein und genehmigte Luftangriffe, die zu zahlreichen zivilen Opfern führten.
2. Eskalation des Kampfes gegen den IS: Trump steigerte die US-Militärpräsenz im Irak und Syrien, um den "Islamischen Staat" (IS) zu bekämpfen. Während die US-Truppen unter seiner Führung den IS territorial zurückdrängten, kam es zu zahlreichen Kollateralschäden und der Kampf gegen den IS bleibt bis heute eine Herausforderung.
3. Militärische Aktion im Iran: Im Januar 2020 ordnete Trump einen Drohnenangriff auf den iranischen General Qassem Soleimani an, der zu Spannungen zwischen den beiden Ländern führte. Dieser Vorfall wurde als "Kriegserklärung" interpretiert, obwohl er nicht offiziell als solcher bezeichnet wurde.
4. Zusätzliche Militäreinsätze: Während seiner Präsidentschaft genehmigte Trump zudem militärische Einsätze in Somalia, Jemen und anderen Ländern.
Kriegserklärung vs. Militärische Aktionen
Es ist wichtig zu beachten, dass die USA seit dem Zweiten Weltkrieg keine Kriegserklärung mehr abgegeben haben. Das bedeutet, dass die meisten militärischen Aktionen, die unter Trump durchgeführt wurden, nicht als Kriege im traditionellen Sinne gelten. Stattdessen wurden sie oft als "militärische Operationen", "Interventionen" oder "Kämpfe gegen den Terror" bezeichnet.
Bewertung des "Kriegs" unter Trump
Die Frage, ob Trumps Aktionen als "Krieg" qualifizieren, ist also nicht eindeutig zu beantworten. Es hängt von der Interpretation ab, was als Krieg gilt.
- Kritiker argumentieren, dass Trumps Handlungen als Kriegserklärungen betrachtet werden sollten, da sie zu weitreichenden Todesfällen und Zerstörungen geführt haben.
- Befürworter betonen, dass die USA sich nicht im Krieg befanden, da keine formelle Kriegserklärung erfolgte.
Fazit
Während Trump während seiner Präsidentschaft militärische Aktionen genehmigte, die zu zahlreichen Todesfällen und Zerstörungen führten, gab es keine formelle Kriegserklärung. Die Bewertung seiner Aktionen als "Krieg" ist daher Ansichtssache und hängt von der Interpretation ab, was als Krieg gilt.