Gedenkfeier im Bahnhofsviertel gestört: Vorwürfe gegen Sicherheitsdienst
Eine Gedenkfeier im Frankfurter Bahnhofsviertel wurde am Samstagabend durch einen Vorfall mit einem Sicherheitsdienst gestört. Teilnehmende werfen dem Dienst vor, unangemessen und gewalttätig aufgetreten zu sein. Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung.
Am Samstagabend trafen sich Menschen im Bahnhofsviertel, um an die Opfer von Gewalt und Diskriminierung zu gedenken. Die Veranstaltung, organisiert von verschiedenen lokalen Initiativen, sollte ein Zeichen der Solidarität und des Respekts setzen. Doch die Stimmung kippte, als ein Sicherheitsdienst, der im Auftrag eines nahegelegenen Clubs eingesetzt war, in die Veranstaltung eingriff.
Teilnehmer berichten von gewalttätigem Vorgehen
Mehrere Teilnehmende der Gedenkfeier berichten von einem aggressiven Auftreten des Sicherheitsdienstes. Es soll zu verbalen und körperlichen Übergriffen gekommen sein. "Der Sicherheitsdienst hat uns beschimpft und uns aufgefordert, die Straße zu verlassen", schildert ein Teilnehmer. "Als wir uns weigerten, wurde der Ton rauer und es kam zu Handgreiflichkeiten."
Ein weiterer Teilnehmer berichtet von einem Security-Mitarbeiter, der "ohne Grund" auf ihn losgegangen sei und ihn am Arm gefasst habe. "Ich habe mich nur gewehrt und bin dann weggerannt."
Polizei ermittelt wegen Körperverletzung
Die Polizei wurde zu dem Vorfall gerufen und ermittelt nun wegen Körperverletzung. Die Beamten konnten jedoch keine Zeugen der mutmaßlichen Übergriffe finden. Die Polizei sucht nun nach weiteren Zeugen, die Angaben zum Vorfall machen können.
Kritik an dem Vorgehen des Sicherheitsdienstes
Die Veranstalter der Gedenkfeier zeigten sich entsetzt über den Vorfall und verurteilten das Vorgehen des Sicherheitsdienstes. "Wir fordern eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls", so ein Sprecher der Organisatoren. "Es ist unverständlich, wie ein Sicherheitsdienst auf eine friedliche Gedenkfeier mit solch einer Gewaltbereitschaft reagieren kann."
Diskussion um Sicherheit und Toleranz im Bahnhofsviertel
Der Vorfall hat erneut die Diskussion um Sicherheit und Toleranz im Bahnhofsviertel entfacht. Viele Menschen sehen den Vorfall als Beleg dafür, dass im Viertel ein Klima der Angst und der Intoleranz herrsche. "Es ist erschreckend, dass selbst bei einer Gedenkfeier für die Opfer von Gewalt, selbst das Recht auf Trauer und Gedenken angegriffen wird", so ein Anwohner.
Die Organisatoren der Gedenkfeier fordern nun von den Behörden und den Verantwortlichen im Bahnhofsviertel, sich für mehr Toleranz und Sicherheit im Viertel einzusetzen. "Der Vorfall zeigt deutlich, dass wir alle gefordert sind, gegen Gewalt und Diskriminierung einzustehen", so ein Sprecher der Organisatoren.